Hörsaal M101, 12:05 Uhr (10 Min.)

Allerweltswerkzeuge im Lehreinsatz

Es gibt viele Werkzeuge, die nicht für den Lehreinsatz konzipiert wurden, aber dennoch sinnvoll in der Lehre eingesetzt werden können. Als kleine Anregung werden insbesondere zwei Beispiele aus den Bereichen Fernlehre und der Erstellung von Lernmaterial gezeigt, bei denen zwei einfache Jedermannswerkzeuge schon erfolgreich eingesetzt wurden.

Fachliche Einordnung

Werkzeuge

Keywords

  • e-Learning
  • Werkzeuge
  • Erstellung von Lernmaterial

Vortrag als Video

 

Nachgefragt

 

Expertengespräch mit Prof. Dr. Rolf Winter

Welche digitalen Methoden setzen Sie bisher in Ihren Lehrveranstaltungen ein? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht und wie ist die Akzeptanz?

Das digitale „Alltagstool“ von Herrn Winter ist Moodle mit all seinen Möglichkeiten wie Tests, Abgaben, Evaluationen etc. Es wird überwiegend gut angenommen, insbesondere, da viele Dozenten mittlerweile Moodle einsetzen und damit der Umgang mit Moodle den Studierenden leicht fällt.

Darüber hinaus wurde eine Veranstaltung komplett remote gehalten. Der Grund dafür war allerdings der Not geschuldet, als Herr Winter ein Forschungsfreisemester in Japan wahrnahm. Der Ausfall des Lehrbeauftragten, der seine Veranstaltung in Augsburg übernehmen sollte, brachte ihn auf die Idee über Adobe Connect seine Studenten von Japan aus per Übertragung in den Hörsaal zu unterrichten. Die Wahl fiel auf Adobe Connect, da eine große Anzahl an Hilfsmitteln (wie z.B. einen Chat) schon eingebaut waren und eine einfache Darstellung im Browser möglich war. Teilnehmern war es möglich Fragen zu stellen und der Dozent plus die Folien wurden live in den Hörsaal gestreamt. Die Studierenden konnten aber auch von zu Hause aus der Veranstaltung folgen.
Eine der größten Herausforderungen war die Audioqualität bei Adobe Connect, die leider sehr schlecht war, so dass Audio und Video mit Hilfe von Google Hangouts übertragen wurde und die Lehrinhalte via Adobe Connect. Insgesamt war das Setup aber viel zu komplex, da insbesondere der doch erhebliche Funktionsumfang von Adobe Connect nicht benötigt wurde. Eine inzwischen in Japan gehaltene Vorlesung von Deutschland aus lief daher komplett über Skype und die Qualität hat überzeugt und man konnte sich voll auf die Vorlesung konzentrieren und musste nicht ständig Chat-Fenster überprüfen, Antworten tippen oder ähnliches.

Insgesamt lässt sich, was den Erfolg der Methode anbetrifft, ein sehr positives Fazit ziehen. So konnte die Vorlesung trotz Abwesenheit des Dozenten wie geplant stattfinden, wobei die Hälfte der Studierenden die Veranstaltung sowohl im Hörsaal als auch von zuhause aus verfolgte. Wie sich bei der anschließenden Evaluation herausstellte, würden 70% der Teilnehmer die Vorlesung wieder besuchen und zwar im Hörsaal. Hier scheint ihre Aufmerksamkeit und Konzentration höher gewesen zu sein als zuhause.

Damit die Studierenden zur selbständigen Mitarbeit angeregt werden, ließ Herr Winter sie angesichts der vielen Abkürzungen im Fach Datenkommunikation selbst ein kollaboratives Verzeichnis darüber in Moodle erstellen. Auf ähnliche Weise ist derzeit auch ein kollaboratives Skript in Google Docs in Arbeit. Nach anfänglich guter Beteiligung an der Erstellung, ließ allerdings die Motivation im Laufe des Semesters nach.

Mittels Google Slides haben die Studenten von Herrn Winter nun auch die Möglichkeit in der Mitte der Lehrveranstaltung nach einer kurzen Pause per Live Chat Fragen zum Vorlesungsstoff zu stellen. Diese werden dann direkt für alle sichtbar eingeblendet und können so unmittelbar diskutiert werden.

Haben Sie eine Vision, wie Hochschullehre in 10 Jahren aussehen könnte?

Es wird ein sehr breites Angebot mit vielen Möglichkeiten zur Aktivierung der Studenten vorhanden sein. Mit dem Einsatz von digitalen Mitteln lässt sich sicherlich die Studierbarkeit gut erhöhen. So können Inhalte jederzeit überall abgerufen werden und Studenten müssen nicht unbedingt für eine Veranstaltung an der HSA anwesend sein. Aber: genauso wichtig wie der Einsatz digitaler Methoden ist der Campus als Plattform zum Austausch für die Studenten untereinander und der direkte Kontakt zu den Lehrenden. Die Präsenzlehre wird immer unerlässlich sein, da alleine zuhause lernen zu Frust bei Verständnisproblemen führen kann.

 
Prof. Dr. Rolf Winter
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