BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Adolf von Düring

1832 - 1905

 

Der Autor

 

Georg Adolf Dietrich von Düring, Militär und Übersetzer, wurde am 8. Juni 1832 in Osnabrück geboren. Einem hannoverschen Adelsgeschlecht entstammend, schlug er - der Tradition seiner Familie entsprechend - die Offizierslaufbahn in der hannoverschen Armee ein. Als der junge Leutnant im Dezember 1852 von Osnabrück ins ostfriesische Aurich versetzt wurde, verfaßte er aus Ärger 1853 ein Schmähgedicht gegen die Ostfriesen, Goethes «Kennst du das Land ...» persiflierend. Nach der Veröffentlichung kam es zu einen gewaltigen Skandal, zu empörten Bürgerprotesten und Demonstrationen der ostfriesischen Bevölkerung. Seiner Karriere tat dies jedoch keinen Abbruch. Der König gestattete ihm einen zweijährigen Aufenthalt in der befreundeten französischen Armee, dessen Erfahrungen er in seinem Buch «Das Lager von Châlons und die Kampfweise und Ausbildung der französischen Infanterie» veröffentlichte. Nach der Niederlage der hannoveraner Truppen im Krieg gegen die Preußen 1866 folgte er König Georg V. von Hannover ins Exil nach Wien. Als sich der König 1867 in Paris niederließ, wurde von Düring als Major die Führung der sogenannten Welfenlegion, einer Privatarmee aus hannoveraner Emigranten, anvertraut. Als diese unter preußischem Druck 1870 aufgelöst wurde, erhielt von Düring unter Auflagen vom preußischen Staat eine Pension. 1871 heiratete er in Turin die 23jährige Engländerin Marie Ada Dundas. Das Paar hatte zwei Kinder, Henry oder Harry (geb 1872) und Mary Lilian (geb. 1873). Wo sich das Paar in dieser Zeit aufhielt ist unklar. Gesichert ist, daß er sich am 8. Mai 1876 in Coburg niederließ. Dort findet sich etwa um das Jahr 1880 ein Eintrag im Einwohnerverzeichnis mit den Daten der Familie. Während seiner Coburger Zeit begann von Düring die Übersetzung der Werke von Geoffrey Chaucer. Sie erschien bei Karl J. Trübner in Straßburg. Der erste Band (1883) enthielt die Versepen «Das Haus der Fama», «Die Legende von guten Weibern» und «Das Parlament der Vögel». Band 2 und 3 die Canterbury-Erzählungen (1885/86). Die geplanten Bände 4 und 5 mit «Troilus und Criseyde» bzw. den echten Gedichten wurden nicht mehr gedruckt. Wo und wie er sich die umfangreichen Kenntnisse des Mittelenglischen aneignete, ist ungeklärt. Bis 1888 hat er und seine Famlie in Coburg gelebt. Im Jahre 1889 wird seine Tochter als Stiftsdame im Stift Börstel bei Osnabrück aufgenommen und dort scheint er seine letzten Lebensjahre verbracht zu haben. Er widmete sich landesgeschichtlichen Forschungen und stirbt am 21. Oktober 1905 auf Capri. Die näheren Umstände sind ungeklärt.

 

 

Das Werk

 

Ostfriesland

(Gedicht, 1853)

Das Lager von Châlons und die Kampfweise und Ausbildung der französischen Infanterie

(1863)    >>>

Geoffrey Chaucers Werke

Band I: «Das Haus der Fama», «Die Legende von guten Weibern», «Das Parlament der Vögel»

(1882)    >>>

Band II/III: Canterbury-Erzählungen

(1885/86)

Band IV: Troilus und Criseyde

(nicht erschienen)

Band V: Die echten Gedichte

(nicht erschienen)

Geschichte des Stiftes Börstel    

I. Theil (1893)    

II.Theil (1894)    

III. Theil (1895)

Ortschaftsverzeichnis des ehemaligen Hochstiftes Osnabrück

(1896)    >>>

 

 

Sekundäres

 

Mitteilung des Stadtarchivs Coburg zu Adolf von Dürings Aufenthalt in Coburg

Georg Adolph Dietrich von Düring (Wikipedia)

Chaucer's Major Works

Chaucers Canterbury-Geschichten (Übersetzung ohne die Prosastücke: Wilhelm Hertzberg, 1866)

Quellen, Kolophon