Sie haben sich für einen internationalen Karriereweg entschieden. Ausgangspunkt war Ihr Maschinenbau-Studium an der Hochschule Augsburg. Was hat Sie angetrieben, Ihr Glück im Ausland zu suchen?
Die vielen Chancen und Möglichkeiten in der Raumfahrttechnik waren für mich die ausschlaggebende Motivation! Die Aussichten auf eine erfolgreiche Karriere in dieser Branche sind in den USA deutlich größer als in Deutschland. Des Weiteren trug mein Austauschsemester an der Universitiy of Alabama dazu bei, welches ich dort absolvierte. Dabei durfte ich vor allem das Leben, die Kultur, sowie die Menschen in den USA kennenlernen, was mich ebenfalls sehr beeindruckte und überzeugte.
Die NASA – ein eher außergewöhnlicher Arbeitgeber; wie kam es dazu, dass Sie heute für die US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft arbeiten?
Ich schloss mich in Alabama einem „Micro-g NExT Team“ an. Micro-g NExT ist eine jährliche NASA Design Challenge, in welcher Studierende in Teams ein Werkzeug entwickeln, welches im Anschluss von NASA Ingenieuren im Neutral Buoyancy Laboratory getestet wird. Diese Einrichtung ist ein riesiger Pool, in welchem Astronauten für einen Weltraumspaziergang an einem detailgetreuem ISS Model trainieren. Während dieser Testwoche durfte ich einige NASA Ingenieure von meinen Fähigkeiten und Kompetenzen überzeugen. Bei dieser Gelegenheit trat ich auch in Kontakt mit meiner jetzigen Vorgesetzten.
Die Mission der NASA lautet: Den Heimatplaneten verstehen und das Universum erforschen – das klingt nach einer äußerst aufregenden und faszinierenden Tätigkeit. Wie darf man sich Ihren Arbeitsalltag bei der NASA vorstellen?
Hauptsächlich entwickeln wir Prototypen oder arbeiten an einem One-Off Produkt, was die Arbeitstage immer sehr abwechslungsreich und somit kaum monoton gestaltet. Persönlich beginne ich meinen Arbeitstag jedoch immer sehr ähnlich; mit dem Lesen des täglichen NASA Newsletters. Hierbei werde ich über wichtige Entwicklungen oder Events der US-Raumfahrtbehörde informiert. Zudem erfährt man alles Wichtige bezüglich der weiteren neun US-Zentren.
Im Anschluss geht es in das Labor, hier wird überwiegend an den Prototypen gearbeitet. Ebenso gehören Besprechungen und Meetings mit interdisziplinären Teams zu meinen täglichen Aufgaben, da in der Raumfahrttechnik Kleinigkeiten oftmals gravierende Auswirkungen auf andere Systemkomponenten haben.