gefragte Persönlichkeiten berichten aus ihrem Berufsleben

 

In unserer neuen Reihe möchten wir aufzeigen, welchen Weg unsere Alumni gehen, wie Sie auf ihr Studium zurückblicken und vor allem: welche Tipps sie unseren Studierenden auf den Weg mitgeben möchten.

Dezember 2019: Alumnus Patrick Pischulti

 
Patrick Pischulti
Patrick Pischulti

Steckbrief

Name: Patrick Pischulti


FH/HS-Studium in Augsburg: Maschinenbau

Studium in den USA: Aerospace Engineering Sciences – Bioastronautics, Universitiy of Colorado Boulder (PhD, expected 2023), Aerospace Engineering Sciences – Bioastronautics, Universitiy of Colorado Boulder (MS, expected 2020)


Berufsbezeichnung: Spacesuit Informatics Intern


Unternehmen: NASA – Nasa Aeronautics and Space Administration


Alter: 28

 

„Man muss immer das große Ganze im Blick haben.“

 
 
 
 
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Sie haben sich für einen internationalen Karriereweg entschieden. Ausgangspunkt war Ihr Maschinenbau-Studium an der Hochschule Augsburg. Was hat Sie angetrieben, Ihr Glück im Ausland zu suchen?

Die vielen Chancen und Möglichkeiten in der Raumfahrttechnik waren für mich die ausschlaggebende Motivation! Die Aussichten auf eine erfolgreiche Karriere in dieser Branche sind in den USA deutlich größer als in Deutschland. Des Weiteren trug mein Austauschsemester an der Universitiy of Alabama dazu bei, welches ich dort absolvierte. Dabei durfte ich vor allem das Leben, die Kultur, sowie die Menschen in den USA kennenlernen, was mich ebenfalls sehr beeindruckte und überzeugte.

Die NASA – ein eher außergewöhnlicher Arbeitgeber; wie kam es dazu, dass Sie heute für die US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft arbeiten?

Ich schloss mich in Alabama einem „Micro-g NExT Team“ an. Micro-g NExT ist eine jährliche NASA Design Challenge, in welcher Studierende in Teams ein Werkzeug entwickeln, welches im Anschluss von NASA Ingenieuren im Neutral Buoyancy Laboratory getestet wird. Diese Einrichtung ist ein riesiger Pool, in welchem Astronauten für einen Weltraumspaziergang an einem detailgetreuem ISS Model trainieren. Während dieser Testwoche durfte ich einige NASA Ingenieure von meinen Fähigkeiten und Kompetenzen überzeugen. Bei dieser Gelegenheit trat ich auch in Kontakt mit meiner jetzigen Vorgesetzten.

Die Mission der NASA lautet: Den Heimatplaneten verstehen und das Universum erforschen – das klingt nach einer äußerst aufregenden und faszinierenden Tätigkeit. Wie darf man sich Ihren Arbeitsalltag bei der NASA vorstellen?

Hauptsächlich entwickeln wir Prototypen oder arbeiten an einem One-Off Produkt, was die Arbeitstage immer sehr abwechslungsreich und somit kaum monoton gestaltet. Persönlich beginne ich meinen Arbeitstag jedoch immer sehr ähnlich; mit dem Lesen des täglichen NASA Newsletters. Hierbei werde ich über wichtige Entwicklungen oder Events der US-Raumfahrtbehörde informiert. Zudem erfährt man alles Wichtige bezüglich der weiteren neun US-Zentren.

Im Anschluss geht es in das Labor, hier wird überwiegend an den Prototypen gearbeitet. Ebenso gehören Besprechungen und Meetings mit interdisziplinären Teams zu meinen täglichen Aufgaben, da in der Raumfahrttechnik Kleinigkeiten oftmals gravierende Auswirkungen auf andere Systemkomponenten haben.

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Welche Inhalte und Kompetenzen, die Sie im Studium in Augsburg erworben haben, spielen in Ihrer Weiterbildung und Tätigkeit eine Rolle?

In der Raumfahrttechnik ist es von essentieller Bedeutung, gründlich zu arbeiten und ein Auge für das Detail zu besitzen, da insbesondere hier Fehler katastrophale Folgen haben könnten. Durch diese zwei Fähigkeiten, die im Maschinenbaustudium gefördert wurden, konnte ich schnell das Vertrauen meiner Kollegen gewinnen und durfte so zunehmend mehr Verantwortung in meinen Projekten übernehmen.

Sie engagierten sich während Ihrer Studienzeit für den Vorstand des Pyramid-Teams der Hochschule Augsburg. Von welchen dabei erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten profitieren sie heute besonders im Berufsalltag?

Jedes Jahr bildete sich das Pyramid-Team ganz neu, mit Studierenden aus verschiedenen Studiengängen und Jahrgängen. Daher war es äußerst wichtig, Informationen effizient und präzise weiterzugeben. Dies begrüße ich vor allem im Berufsalltag, da unsere Teams häufig aus interdisziplinären Mitgliedern bestehen und hierbei muss ich sicherstellen, dass Bedenken und Entscheidungen meinerseits jeder verstehen und umsetzen kann.

Falls Sie noch einmal die Wahl hätten, würden Sie sich erneut für ein Studium an der Hochschule Augsburg entscheiden?

Hierbei kann ich nur sagen: Ja, zu 100 %

Welche drei Stichworte bringen Sie mit Ihrem Studium an der Hochschule Augsburg spontan in Verbindung?

> Heimat

> Stepping stone

> Möglichkeiten

Welchen Tipp möchten Sie unseren Studierenden mit auf den Weg geben?

In Anbetracht meiner Noten war ich lange ein eher durchschnittlicher Studierender, dennoch hatte ich immer das nötige Selbstvertrauen, um aus jeder mir sich bietenden Möglichkeit das Maximum herauszuholen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn man das große Ganze immer im Blick behält.

Das Interview führte Miriam Forster

 

 
Patrick Pischulti
Alumnus der Hochschule Augsburg: Patrick Pischulti an seinem Arbeitsplatz