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Das Buch „Die Flucht“ von Francesca Sanna beschreibt die Fluchtgeschichte einer dreiköpfigen Familie, eine Mutter und ihren beiden Kindern, aus einem kriegsversehrten Land. Die Geschichte wird aus der Perspektive eines der beiden Kinder erzählt. Dadurch wird einem geflüchteten Kind eine Stimme gegeben. Das Kind erzählt von zu Hause und dass aufgrund des Krieges der Vater stirbt. Daraufhin beschließt die Mutter zu fliehen und eine lange und auch gefährliche Flucht in verschiedenen Fahrzeugen über Land und Wasser beginnt.

Weder das erzählende Kind, noch die Familienmitglieder oder andere Figuren haben einen Namen. Sie stehen stellvertretend für Menschen in bestimmten Lebenslagen und mit bestimmten Rollen (z. B. auf der Flucht, Grenzschutzbeamte). Das Buch stellt die Erlebnisse mit düsteren, bedrückenden Illustrationen dar.  Die Autorin und Illustratorin bedient sich bestimmter Farben und Bilder, die der Gefahr einer Flucht Ausdruck verleihen.

In welchen Ländern sich die Familie während der Flucht aufhält, wird nicht benannt. Es wird also kein bestimmtes Flucht-Ereignis beschrieben. Die Wächter an einer Landesgrenze werden überdimensional groß und angsterregend dargestellt. Grenzen werden so als unmenschlich problematisiert.

Im Nachwort der Autorin findet man die Information, dass das Buch die Geschichte vieler Fluchten erzählt und durch zahlreiche Gespräche mit Migrant*innen entstanden ist. Das Buch vermittelt Kindern einen altersgerechten, sensiblen und kritischen Zugang zum Thema Flucht und Migration.

 

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