BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Walther von der Vogelweide

nach 1170 - um 1230

 

Die Strophen der

Sprüche und Lieder

in der Anordnung der

Schweikle-Ausgabe

 

Spruchlyrik

Liedlyrik

 

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Spruchlyrik

 

I   Reichston

Ich saz ûf einem steine (L 8,41)

Ich hôrte die wazzer diezen (L 8,28)

Ich sach mit mînen ougen (L 9,16)

II   Erster Philippston

Dô Friderîch ûz Osterrîch alsô gewarp (L 19,29)

Diu krône ist elter danne der künic Philippes sî (L 18,29)

Ez gienc eines tages als unser hêrre wart geborn (L 19,5)

Philippes künig die nâhe spehenden zîhent dich (L 19,17)

Der in den ôren siech von ungesühte sî (L 20,4)

III   Zweiter Philippston

Philippe, künig hêre (L 16,36)

Wir suln den kochen râten (L 17,11)

Was êren hât frô Bône (L 17,25)

Hêr Volcnant habt irs êre (L 18,1)

Mir hât ein liet von Franken (L 18,15)

IV   Ottenton

Hêr keiser, ir sît willekomen (L 11,30)

Hêr keiser, ich bin frônebote (L 12,6)

Hêr keiser, swenne ir Tiutschen fride (L 12,18)

Hêr bâbest, ich mac wol genesen (L 11,6)

Got gît ze künige, swen er wil (L 12,30)

Dô gotes sun hie in erde gie (L 11,18)

V   König-Friedrichs-Ton

Ich hân hêrn Otten triuwe, er welle mich noch rîchen (L 26,23)

Ich wolte hêrn Otten milte nâch der lenge mezzen (L 26,33)

Der künig mîn hêrre lêch mir gelt ze drîzec marken (L 27,7)

Ir fürsten: die des küniges gerne wærent âne (L 29,15)

Von Rôme voget, von Pülle künic, lât iuch erbarmen (L 28,1)

Ich hân mîn lêhen, al die werlt, ich hân mîn lêhen! (L 28,31)

Durchsüezet und geblüemet sint die reinen frouwen (L 27,17)

Vil süeziu frouwe hôhgelopt mit reiner güete (L 27,27)

Swâ nû ze hove dienet der hêrre sînem knehte (L XXIX,24)

Herzoge ûz Ôsterrîche, ez ist iu wol ergangen (L 28,11)

Er schalk, in welhem leben er sî, der dankes triege (28,21)

Ich hân gesehen in der werlte ein michel wunder (L 29,4)

Got weiz wol, mîn lop wær iemer hovestæte (L 30,9)

Sît got ein rehter rihter heizet an den buochen (L 30,19)

Swer sich des stæten friundes dur übermuot behêret (L 30,29)

Die wisen râtent, swer ze himelrîche welle (L 26,13)

Swelch man sich gerne frîjen wil von bœser sache (L XXX,I)

Ich trunke gerne dâ man bî der mâze schenket (L 29,25)

Er hât niht wol getrunken, der sich übertrinket (L 29,35)

Vil wol gelopter got, wie selten ich dich prîse (L 26,3)

VI   Unmutston

Ich hân gemerket: von der Seine unz an die Muore (L 31,13)

Der stuol ze Rôme ist nû alrerst berihtet rehte (L 33,21)

Ahî wie kristenlîche nû der bâbest lachet (L 34,4)

Sagent an, hêr Stoc, hât iuch der bâbest her gesendet (L 34,14)

Ir bischofe und ir edeln pfaffen sît verleitet (L 33,1)

Wir klagen alle, und wizzen doch niht waz uns wirret (L 33,11)

Swelch herze sich bî disen zîten niht verkêret (L 34,24)

Diu kristenheit gelepte nie sô gar nâch wâne (L 33,31)

Ich hân des Kerendæres gâbe dicke enpfangen (L 32,17)

Ich enweiz wem ich gelîchen muoz die hovebellen (L 32,27)

In nomine domini ich wil beginnen, sprechent âmen (L 31,33)

Nû wil ich mich des scharpfen sanges ouch genieten (L 32,7)

Liupolt ūz Oesterrīche, lā mich bī den liuten (35,17)

Dô Liupolt spart ûf gotes vart, ûf künftige êre (L 36,1)

Die wîle ich weiz drî hove sô lobelîcher manne (L 34,34)

Ich bin des milten lantgrâven ingesinde (L 35,7)

An wîbe lob stêt wol daz man si heize schœne (L 35,27)

«Sît willekomen, hêr wirt», dem gruoze muoz ich swîgen (L 31,23)

VIa   Unmutston-Varianten

Genuoge hêrren sint gelîch den gougelæren (L 37,34)

Ir fürsten, die des küneges gerne wæren âne (L 36,11)

Maria clâr, vil hôhgeloptiu frouwe süeze (L 36,21)

An dem frîtage wurden wir vor der helle gefrîet (L 36,31)

Sünder, dû solt an die grôzen nôt gedenken (L 37,4)

Der blinde sprach zuo sînem knehte: dû solt setzen (L 37,14)

Tumbiu werlt, ziuch dînen zoum, wart umbe, sich (L 37,24)

VIIa   Kaiser-Friedrichs-Ton/Engelbrechtston

Si frâgent mich vil dicke, waz ich habe gesehen (L 84,14)

Ich drabe dâ her vil rehte drîer slahte sanc (L 84,22)

Von Rôme keiser hêre, ir hânt alsô getân (L 84,30)

Von Kölne werder bischof, sint von schulden frô (L 85,1)

Swes leben ich lobe, des tôt den wil ich iemer klagen (L 85,9)

Swer an des edeln lantgrâven râte sî (L 85,17)

VIIb   Kaiser-Friedrichs-Ton

Mehtiger got, dû bist sô lanc und bist sô breit (L 10,1)

Rich, hêrre, dich und dîne muoter, der megde kint (L 10,9)

Bote sage dem keiser sînes armen mannes rat (L 10,17)

Solt ich den pfaffen râten an den triuwen mîn (L 10,25)

Mîn alter klôsenære von dem ich dô sanc (L 10,33)

VIII   König-Heinrichs-Ton

Selbwahsen kint, dû bist ze krumb (L 101,23)

Diu minne lât sich nennen dâ (L 102,1)

Ich was durch wunder ûz gevarn (L 102,15)

IX   Wiener Hofton

Mir ist verspart der sælden tor (L 20,31)

Der hof ze Wiene sprach ze mir (L 24,33)

Ob ieman spreche, der nû lebe (L 25,26)

Sô wê dir werlt, wie übel dû stêst (L 21,10)

Nû wachet, uns gêt zuo der tac (L 21,25)

Swer âne vorhte, hêrre got (L 22,3)

Waz wunders in der werlte vert (L 20,16)

Swer houbet sünde und schande tuot (L 22,18)

Junc man in swelher aht dû bist (L 22,33)

Ez troumte, des ist manic jâr (L 23,11)

Die veter hânt ir kint erzogen (L 23,26)

Wer zieret nû der êren sal (L 24,3)

Mit sælden müeze ich hiute ûf stên (L 24,18)

Künig Konstantîn der gab sô vil (L 25,11)

X   Atzeton

Swâ guoter hande wurzen sint (L 103,13)

Uns irret einer hande diet! (L 103,29)

Mir hât hêr Gêrhart Atze ein pfert (L 104,7)

XI   Leopoldston

«Rît ze hove, Dietrîch!» (L 82,11)

Owê, daz wîsheit unde jugent (L 82,24)

Dêst wâr, Reinmâr, dû riuwest mich (L 83,1)

Swâ der hôhe nider gât (L 83,14)

Ich muoz verdienen swachen haz (L 83,27)

Drîe sorge hab ich mir genomen (L 84,1)

XII   Meißnerton

Nû sol der keiser hêre (L 105,13)

Der Mîssenære solde (L 105,27)

Ich hân dem Mîssenære (L 106,3)

XIII   Bognerton

Den dîamant den edelen stein (L 80,35)

Ich bin dem Bogenære holt (L 80,27)

Man hôchgemâc, an friunden kranc (L 79,17)

Swer sich ze friunde gewinnen lât (L 79,25)

Swer mir ist slipfig als ein îs (L 79,33)

Sich wolte ein ses gesibent hân (L 80,3)

Swelh hêrre nieman niht versaget (L 80,11)

Unmâze, nim dich beider an (L 80,19)

Wer sleht den lewen? wer sleht den risen? (L 81,7)

Wolveile unwirdet manigen lîp (L 81,15)

Swelh man wirt âne muot ze rich (L 81,23)

Diu minne ist weder man noch wîp (L 81,31)

Ez ist in unsern kurzen tagen (L 82,3)

Der anegenge nie gewan (L 78,24)

Nû loben wir die süezen maget (L 78,32)

Ich solt iuch engele grüezen ouch (L 79,1)

Hêr Michahêl, hêr Gabrîêl (L 79,9)

XIV - XVI   Einzelstrophen

XIV   Man seit mir ie von Tegersê (L 104,23)

XV   Ich sach hie vor eteswenne den tac (L 85,25)

XVI   Daz milter man gar wârhaft sî (L 104,33)

 

 

Liedlyrik

 

I   Traditionelle Minnelieder

Maniger frâget waz ich klage (L 13,33)

Ganzer fröiden wart mir nie sô wol ze muote (L 109,1)

Ir vil minneclîchen ougenblicke (L 112,17)

Hêrre got, gesegene mich vor sorgen (L 115,6)

Ich bin nû sô rehte frô (L 118,24)

Weder ist ez übel oder guot (L 120,25)

Wol mich der stunde, daz ich si erkande (L 110,13)

Ich minne si nû lange zît (L 47,16)

Mir ist lieb, daz si mich klage (L 61,8)

II   Minnelieder mit Spruchthematik

Swer verholne sorge trage (L 42,15)

Ez wær uns allen (L 97,34)

Sumer unde winter beide sint (L 99,6)

Müeste ich noch geleben, daz ich die rôsen (L 112,3)

Stæte ist ein angest und ein nôt (L 96,29)

Swie wol diu heide in manicvalter varwe stât (L 64,13)

Die mir in dem winter fröide hânt benomen (L 73,23)

Mîn frouwe ist underwîlent hie (L 44,11)

Vil minneclîchiu Minne lâ (L 55,26)

Wer gesach ie bezzer jâr (L 118,12)

III   Preislieder

Sô die bluomen ûz dem grase dringent (L 45,37)

Si wunder wol gemachet wîp (L 53,25)

Ob ich mich selben rüemen sol (L 62,6)

Selbvar ein wîp (L 111,12)

Ir sult sprechen «willekomen» (L 56,14)

IV   Parodien - Interaktionen

Ein man verbiutet âne pfliht (L 111,23)

Lange swîgen des hât ich gedâht (L 72,31)

Ich wil iemer singen (MF 146,11)

V   Spezifische Gattungen

Ich hœre ime maniger êren jehen (L 71,19)

Ich lebte ie nâch der liute sage (MF 152,25)

Mich hât ein wünneclîcher wân (L 71,35)

Got gebe ir iemer guoten tag (L 119,17)

Genâde frouwe, tuo alsô bescheidenlîche (L 70,22)

Ich hôrte iu sô vil tugende jehen (L 43,9)

Frouwe, lânt iuch niht verdriezen (L 85,34)

Frouwe, vernemt durch got von mir diz mære (L 112,35)

Dir hât enboten, frouwe guot (MF 214,34)

Sît daz ich eigenlîchen sol (L 120,16)

Frô Werlt, ir sult dem wirte sagen (L 100,24)

Under der linden (L 39,11)

Mir tuot einer slahte wille (L 113,31)

Friuntlîche lac (L 88,9)

VI   Nicht nach dem Schema des Hohen Sanges

Diu werlt was gelf, rôt unde blâ (L 75,25)

Uns hât der winter geschadet über al (L 39,1)

Der rîfe tet den kleinen vogellîn wê (L 114,23)

Dô der sumer komen was (L 94,11)

In einem zwîvellîchen wân (L 65,33)

Muget ir schouwen, waz dem meien (L 51,13)

«Nemt, frouwe, disen kranz» (L 74,20)

Herzeliebez frouwelîn (L 49,25)

VII   Neue Ansätze

1. frouwen-Kritik

Ich gesprach nie wol von guoten wîben (L 100,3)

Mîn frouwe ist ein ungenædic wîp (L 52,23)

Daz ich dich sô selten grüeze (L 70,1)

Mich nimet iemer wunder, waz ein wîp (L 115,30)

2. frouwen-Kritik mit Gesellschaftskritik

Âne liep sô manig leit (L 90,15)

Die zwîvellære sprechent, ez si allez tôt (L 58,21)

Die hêrren jehent, man sul den frouwen (L 44,35)

Hie vor dô man sô rehte minneclîche warp (L 48,12)

3. Problematisierung der Minne

Junger man, wis hôhes muotes (L 91,17)

Ein niuwer sumer, ein niuwe zît (L 92,9)

Waz ich doch gegen der schœnen zît (L 95,17)

Ich wil nû mêr ûf ir genâde wesen frô (L 184,1)

Mir ist mîn rede nû enmitten zwei geslagen (L 61,32)

Ich hân ir sô wol gesprochen (L 40,19)

Aller werdekeit ein füegerinne (L 46,32)

Kan mîn frouwe süeze siuren? (L 69,22)

Waz hât diu werlt ze gebenne (L 93,19)

Bin ich dir unmære (L 50,19)

Die verzagten aller guoten dinge (L 63,8)

VIII   Spruchlieder

Owê hovelîchez singen (L 64,31)

Wer kan nû ze danke singen (L 110,27)

Mir ist diu êre unmære (L 102,29)

Die grîsen wolten michs überkomen (L 121,33)

Nieman kan mit gerten (L 87,1)

IX   Alterslieder - Weltklagen

Ich wil nû teilen, ê ich var (L 60,34)

Bî den liuten nieman hât (L 116,33)

Ich bin als unschedelîchen frô (L 41,13)

Minne diu hât einen site (L 57,23)

Wie sol man gewarten dir (L 59,37)

Ein meister las (L 122,24)

Ir reiniu wîp, ir werden man (L 66,21)

Owê, war sint verswunden alliu miniu jâr (L 124,1)

X   Religiöse Lieder. Leich

Vil süeze wære minne (L 76,22)

Owê waz êren sich ellendet tiuschen landen (L 13,5)

Alrêrst lebe ich mir werde (L 14,38)

Leich (L 3,1)