Schlagartig beendete der völkerrechtswidrige Überfall Russlands auf die Ukraine die bisherige Weltordnung, die sich nun neu formieren muss: Nationale und internationale ‚Gewissheiten‘ sind zerstört, Regierungen und zwischenstaatliche Organisation-en suchen unter Hochdruck neue Lösungen für bisher unge-kannte Probleme – im militärischen und zivilen Bereich. Wir fragen nach: Welche Transformationen macht dieser bewaffne-te Konflikt nötig, welche treibt er voran, aber auch: Welche Chancen ergeben sich für einzelne Staaten?

Themen u.a.:

GEOPOLITISCHE Verschiebungen: bipolare o. multipolare Welt?

• Der Westen: NATO / Aufrüstung: ‚Kalter Krieg 2.0? / EU-Erweiterung
• Russland und Asien (zentralasiatische Staaten/ China/ Indien): neue strategische Partnerschaften
• BRICS: ‚Staaten der Zukunft‘?
• Asiatisch-pazifischer Raum: Chinas ‘power politics’
  • „Ukraine today may be east Asia tomorrow’ (K. Nobuo, 2022): die Taiwan-Frage
  • ‚Rauhe See‘: Spannungsfeld Südchinesisches Meer
     

GEOECONOMICS:

‚Raus aus Sibirien, rein in die Wüste‘: neue Abhängigkeiten?

• ‚Gas & Spiele‘: Katars Flüssiggas, die WM und Menschenrechte
• Öl, die Golfstaaten und ein ‚vergessener‘ Jemen-Konflikt

‚Food Power‘ und ihr Missbrauch: globale Hungerkrisen

ZEITENWENDE?

• Weltmacht USA
  • Antiliberale Kehrtwende?: Roe vs. Wade /January 6th / gun rights
  • ‚Democracy in decline‘: Was kommt nach Präsident Biden?
• Europäische Union: Wille & Fähigkeit zur Macht?
• Deutschland: neue internationale Rolle vs. innen-politische Zerreißprobe?

Die Studierenden

• können die fundamentalen, vielschichtigen Folgen des Ukraine-Kriegs identifizieren und strukturieren
• kennen Kontext und Inhalt des Terminus ‚Zeitenwende‘ insbesondere in Bezug auf Deutschland und die Europäische Union und können dies auch verständlich vermitteln
• gewinnen Einblick in alte und neue geopolitische Konstellationen und deren Auswirkungen auf den europäischen Kontinent, insbesondere die EU, aber auch darüber hinaus (Asien / Globaler Süden)
• erkennen die Tragweite der ‚Zeitenwende‘ für die europäischen Volkswirtschaften insbesondere im Hinblick auf Energiewirtschaft und Klimagerechtigkeit
• lernen neue, wirkungsmächtige geopolitische Mechanismen (‚geoeconomics‘) und deren Methoden (‚economic coercion‘) kennen und können diese auch identifizieren
• erhalten Faktenwissen, das ihnen einen kompetent-analytischen Blick auf die mediale Aufbereitung politischer Inhalte und deren kritische Hinterfragung ermöglicht und so ihre objektiv-analytische Medienkompetenz vertieft

Die überwiegend englischsprachige Literatur (wiss. Artikel, Medienbeiträge etc.) und andere aktuelle Informationsquellen werden in Moodle bereitgestellt.

Präsenszeit: 26-30 UE
Selbststudium: 50 UE
Gesamtaufwand: 74 UE

UE= Unterrichtseinheit = 45 Minuten