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Frühe Kindheit und Familie: Nicole Klinkhammer als Expertin für Bildung, Betreuung und Erziehung an Technische Hochschule Augsburg berufen

 
12.04.2023

Seit September 2022 hat Dr. Nicole Klinkhammer die Professur für das Lehrgebiet „Frühe Kindheit und Familie“ an der Fakultät für angewandte Geistes- und Naturwissenschaften im Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ inne. Dieses stark nachgefragte Angebot hatte die Technische Hochschule Augsburg 2018 selbst initiiert. Die Professur wird dank der Initiative der Hochschule aus Mitteln der Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern finanziert.

 

Im Zentrum von Klinkhammers praxisorientierter Forschung steht derzeit die Planung der wissenschaftlichen Begleitung des „Bildungsmittelpunktes“ im Augsburger Stadtteil Lechhausen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Barbara Rink sowie den Kooperationspartner:innen der Stadt Augsburg konzipiert sie eine Begleitforschung, in der unter anderem die Analyse nachhaltiger Angebots- und Netzwerkstrukturen für die Etablierung von Bildungsangeboten für Kinder und Familien im Fokus steht. Unter dem Motto „Bildung bewegt“ werden Angebote zur Elternbegleitung gebündelt, wie etwa niedrigschwellige Familienbildung und -beratung, regelmäßige Hausaufgabenbetreuung oder eine Willkommens-Kita für die Kinder Geflüchteter. Es ist ein Projekt, das den roten Faden des bisherigen Arbeits- und Forschungsfeldes von Klinkhammer widerspiegelt: verbesserte Zugänge zu Angeboten der frühen Bildung und Betreuung schaffen, mehr Qualität in der Kindertagesbetreuung erreichen und mehr Fachkräfte in den Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe gewinnen.

Klinkhammer studierte Politische Wissenschaft, Erziehungswissenschaft und Soziologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 2013 promovierte sie als Stipendiatin der Graduiertenförderung der Friedrich-Ebert-Stiftung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Dafür nahm sie eine diskursanalytische Untersuchung bundesdeutscher Bildungs- und Betreuungspolitik seit Ende der 1990er-Jahre vor und konnte nachzeichnen, wie sich das Bild von früher Kindheit über die Zeit wandelte. Seit fast zwei Jahrzehnten konzentriert sich ihr Interesse auf verschiedene Aspekte nationaler wie internationaler Kinder- und Familienpolitik. Sie war etwa beteiligt an der Konzeption der Leitlinie Kinder- und Familienpolitik sowie an der Überarbeitung der Rahmenkonzeption für Kinderkrippen der Landeshauptstadt München.

Freiberuflich beriet Klinkhammer die EU-Kommission zur Konzeption von Indikatoren für die europäische Berichterstattung zu Systemen frühkindlicher Bildung und Betreuung. Zugleich war sie als wissenschaftliche Referentin am Internationalen Zentrum Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung des Deutschen Jugendinstituts in München für internationale Vergleichsforschung und internationale Berichtslegung zuständig. Bevor Klinkhammer dem Ruf als Professorin an die Hochschule Augsburg folgte, leitete sie das Monitoringprojekt zum Gute-Kita-Gesetz (Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung). Die gewonnene Expertise soll zur nachhaltigen Weiterentwicklung von Qualität und Teilhabe in der Kinder- und Jugendhilfe anwendungsbezogen in Lehre und Forschung eingebracht werden.

Weitere Informationen zum Projekt „Bildungsmittelpunkt“:

 
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