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Der Hauptakteur, ein weißer Junge, geht mit seiner Babysitterin, einer kopftuchtragenden Muslima, Gülsa, ins Krankenhaus, um seine Oma zu besuchen. Gülsa interessiert sich jedoch mehr für ihr neues Handy als für den Jungen, der daraufhin selbstständig das Krankenhaus erkundet. Sie ist abgelenkt und verletzt ihre Aufsichtspflicht. Die Eigenschaft, die ihr damit gegeben wird ist negativ: nicht verantwortungsvoll.

Der Autor ist sichtlich um Diversität bemüht. Unter dem Krankenhauspersonal ebenso wie unter den Patient*innen, die der Junge auf seinem Weg durch das Krankenhaus sieht und trifft, sind junge Menschen, ältere Menschen, weiß Gelesene, People of Color, usw.

Problematisch an dem Buch ist weniger, dass eine Person (ob Muslima oder nicht spielt dabei zunächst keine Rolle) ihre Aufsichtspflicht verletzt hat. Problematisch kann die Darstellung aber vor dem Hintergrund des Kinderbuchmarktes sein, in dem Muslimas kaum vorkommen. So könnte Gülsa als repräsentativ für alle Muslimas gelesen werden, weil sie vielleicht die einzige Muslima ist, die viele Kinder durch Kinderbücher kennenlernen.

 

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