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In dem 2013 erschienenen Bilderbuch „Cowboy Billy hält nichts auf“ geht es um den kleinen Cowboy Billy, der reitend durch die weite Wüste eilt, um rechtzeitig zu Hause bei seiner Mutter zu sein, die ihm Pfannkuchen gemacht hat.

Seine Reise führt ihn durch unterschiedliche Szenarien: vorbei an Viehzüchtern, durch eine Stadt, beim Saloon usw., was auf eine nette und unterhaltsame Art dargestellt ist.

Billy begegnet auch amerikanischen Ureinwohner*innen, welche mit dem abwertenden, von europäischen Eroberern geprägten Begriff „Indianer“ bezeichnet werden. Zusammenhangslos werden diese als „auf dem Kriegspfad“ und „wütend“ beschrieben. Ihre Darstellung ist von Stereotypen geprägt. Sie tragen Federn auf dem Kopf, haben Gesichtsbemalung, sind mit Äxten bewaffnet (Primitivisierung), leben in Zelten (Tipis) in der Wüste, rauchen Pfeife und werden als aggressiv und wild dargestellt.

Solche Darstellungen von amerikanischen Ureinwohner*innen sind weit verbreitet in der europäischen (Kinderbuch-)Literatur. Durch die darüber hinaus negative Darstellung (großnasig, mit finsteren Augen) wird die historisch falsche Fantasie von gefährlichen Indigenen wiederholt und verfestigt. Tatsächlich waren uns sind indigene Gruppen von europäischer Ausbeutung und Unterdrückung betroffen. Es findet also eine Täter-Opfer-Umkehr statt.

 

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