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Der bekannte Kinderbuchklassiker „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von Michael Ende handelt von einem Schwarzen Jungen, der als sympathische Hauptfigur mit positiven Eigenschaften ausgestattet ist. Dennoch enthält die Geschichte und Darstellung rassistische Elemente.

Neben der Verwendung des N-Wortes wird die Hautfarbe von Jim mehrmals mit Schmutz in Verbindung gebracht. So sei das Waschen für ihn „überflüssig, weil er ja sowieso schwarz war und man gar nicht sehen konnte, ob sein Hals sauber war oder nicht“. Jims Berufswunsch des Lokomotivführers begründe sich damit, dass „dieser Beruf so gut zu seiner Haut passte“. Die Freundschaft zwischen Lukas dem Lokomotivführer und Jim wird damit begründet, dass beide schwarz seien – Jim aufgrund seiner Hautfarbe, Lukas aufgrund seines Berufs als Lokomotivführer. Damit wird suggeriert, dass sich Gleiches eben versteht, und – im Umkehrschluss – Ungleiches eben nicht. Jim ist vor Lukas schwarzem Gesicht erschrocken, wodurch seine eigene Hautfarbe als angsteinflößend charakterisiert wird.

Die Thematisierung von Jims Hautfarbe als besonders, abweichend, schmutzig, beängstigend, alles in allem als nicht normal, zieht sich durch die gesamte Geschichte und vermittelt so Weißsein als Norm und Schwarzsein als Abweichung.

Die Illustrationen von Jim (und anderen Kindern of Color) beruhen ebenfalls auf rassistischen Elementen. Seine Haut wird übertrieben schwarz gemalt, seine Lippen sind übertrieben groß, die Nase ist (anders als bei allen anderen Figuren) nicht zu erkennen.

Obwohl die Ausgabe von 2020 ist, wurden die rassistischen Elemente der früheren Ausgaben vom Verlag und den Rechteinhaber*innen leider beibehalten.

 

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