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Der „Weltatlas für Kinder“ erschien erstmalig 2012 in der Reihe „Was ist Was Junior“, die vom Verlag Tessloff herausgegeben werden.

Auf der ersten Doppelseite des Buches sind sieben Kinder dargestellt. Der nebenstehende Text erklärt, dass sich die Freund*innen über ihre erlebten Urlaube austauschen. Anhand der Souvenirs, die die Kinder in der Hand haben, lassen sich ihre jeweiligen Urlaubsorte ableiten. Nur ein Kind of Color (People of Color) mit dem Namen Ni ist unter den Kindern.

Die verschiedenen Kontinente und Regionen werden mit Bildern von Landschaften, Städten, Gebäuden, Menschen und Tieren charakterisiert. Die Bilder stehen jeweils als repräsentativ für ein Land oder eine Region und verwenden teilweise gängige Klischees. Beispielsweise wird Afrika mit wilden Tieren und archaischer Lebensweise (Menschen mit Pfeil und Bogen, Baströcken, die in Bambushütten wohnen) sowie als Tourismusziel für Strand- und Tauchurlaub und für Safaritouren beschrieben. Immerhin wird erwähnt, dass es in Afrika auch moderne Großstädte gibt.

Am Kontinent Nordamerika ist eine Abbildung von der Ankunft Christoph Kolumbus in der Karibik zu finden, die aber nicht problematisiert wird. Der Seefahrer war mitverantwortlich für das Einschleppen von Krankheiten, die Ausbeutung der Ressourcen und die Versklavung und Ermordung der amerikanischen Ureinwohner*innen.

Der Weltatlas mag Neugierde auf die Vielfalt der Welt wecken, verbleibt aber teilweise in gängigen nationalen und kulturellen Klischees (Kulturalisierung). Interessant ist, dass diese Ausgabe Differenzierungen enthält, die in der neueren Ausgabe von 2017 nicht mehr enthalten sind.

 

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