Herausforderungen

 
 
 

An deutschen Hochschulen stellen Vorlesungen nach wie vor ein beliebtes Lehrformat dar. Jedoch bringen klassische Vorlesungen aufgrund ihrer lehrzentrierten Natur und begrenzten Interaktionsmöglichkeiten spezifische Herausforderungen mit sich:

 
Primacy-Recency-Effekt

😴 Sinkende Aufmerksamkeit

Nach einer Studie von Lloyd (1968) ist die Aufmerksamkeit von Studierenden in den ersten 10-15 Minuten am höchsten und fällt dann extrem ab. Nach ca. 40 Minuten ist bereits der Tiefpunkt erreicht. Gegen Ende der Lehrveranstaltung ist ein kleiner Aufschwung der Aufmerksamkeit zu beobachten.

 

🧠 Geringe Erinnerungsleistung

Der Primacy-Recency-Effekt ist ein Gedächtnisphänomen, das besagt, dass dargestellte Informationen zu Beginn und zum Ende eines Vortrags besser im Gedächtnis behalten werden. Doch in Vorlesungen wird genau auf die Hauptphase der Fokus gelegt, um neue Inhalte zu vermitteln.

 

Tipps

 
 
 

Was bedeutet das nun für Ihre Lehre?

Im Folgenden finden Sie spezielle Techniken, um Ihre Vorlesung trotz der genannten Herausforderungen lernförderlich zu gestalten.

 

🚀 Interessanter Einstieg

Interesse gilt als maßgeblicher Antrieb für Lernmotivation und bildet die Grundlage für die Vermittlung neuer Lerninhalte.

Der Anfang einer Vorlesung spielt eine entscheidende Rolle, da er darüber entscheidet, ob die Studierenden Interesse für das präsentierte Thema entwickeln oder nicht.

Nutzen Sie daher den Beginn einer Vorlesung, um das Interesse der Studierenden zu wecken und somit die Aufmerksamkeit zu gewinnen!

→ Im rechten Bild finden Sie passende Methoden.

Methoden für den Einstieg
 

🙋🏼‍♂️ Aktivierung nach max. 20 Minuten!

Lehrende möchten gerne viel Inhalt in 90-minütigen Vorlesungen vermitteln. Doch die Aufnahmekapazität sowie Aufmerksamkeitsspanne der Zuhörenden ist beschränkt.

Deshalb sollten Sie nach etwa 20 Minuten eine Aktivierung einbinden, um somit die Aufmerksamkeit wieder zu erhalten und die Erinnerungsleistung der Studierenden zu fördern.

Folgende Aktivierungsmöglichkeiten eignen sich dafür:

 

Fragen stellen

Durch Fragestellungen können Sie die Neugierde der Studierenden wecken und somit das Bedürfnis fördern, vorhandene Wissenslücken zu schließen ("Curiosity Gap"). Dies trägt dazu bei, die Aufmerksamkeit der Lernenden aufrechtzuerhalten oder zurückzugewinnen.

Zusätzlich schaffen Fragen eine Struktur und beeinflussen Erinnerungsfähigkeit positiv beeinflussen

 

 

Medienwechsel

Durch den Medienwechsel können Sie die Aufmerksamkeit der Studierenden wieder auf sich und Ihren Vortrag richten. Probieren Sie doch mal aus, neben Ihrer Folienpräsentation auf die Tafel, Whiteboard oder ähnlichem zu wechseln

 

 

Lehrmethode einsetzen

Der Einsatz von passenden Lehrmethoden fördert die Interaktion in der Vorlesung und motiviert die Studierenden zur aktiven Mitarbeit und Mitdenken.

 

🧑‍🎨 Lernförderliche Foliengestaltung

Jeder Lernprozess stellt eine kognitive Belastung für das Arbeitsgedächtnis dar. Da das Arbeitsgedächtnis begrenzte Kapazitäten hat, sollte das Lernmaterial so gestaltet sein, dass die Belastung möglichst gering gehalten wird. (lt. Cognitive Load Theory nach Sweller, 1998 -> weiterführende Informationen).

Richard E. Mayer hat sich damit befasst, wie Multimedia-Materialien effektiv gestaltet werden sollten, um das Lernen zu maximieren. Auf der Basis verschiedener Experimente hat er zwölf Prinzipien abgeleitet.

Als Grundlage gilt das Multimedia-Prinzip. Dieses Prinzip besagt, dass eine Kombination aus Bildern und Text/Sprache den Lernstoff besser einprägbar, vernetzbar und transferierbar macht als reine Textform (vgl. Clark & Mayer, 2003). Dabei ist es entscheidend, dass die gleichzeitige Nutzung verschiedener Medien nur sinnvoll ist, wenn sie sich gegenseitig ergänzen.

Mayers zusätzliche Prinzipien können als Richtlinien für die Gestaltung eigener Folien angesehen werden. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an Prinzipien, die sich dafür eignenen:

 

➡️ Prinzipien und Beispiele zur Foliengestaltung

Handreichungen

 
 
 

In den folgenden Handreichungen finden Sie alle relevanten Informationen zum Thema Vorlesung gestalten auf einem Blick!

 
 
 
 

❓ Noch Fragen

Haben Sie Fragen zu der Gestaltung Ihrer Vorlesung? Dann nehmen Sie gerne Kontakt auf.

Bianca Fasel
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Wissenschaftliche Mitarbeiterin gP cycle