Workshop DenkMal neu
Frische Ideen braucht das Land – Werkwoche 2023
Funkenwerk Workshop "DenkMal neu"
In dem Streben aller gestalterisch engagierter Menschen vereint sich der fundamentale Wunsch, nicht nur kreativ zu sein, sondern auch Ideen zu generieren und in die Tat umzusetzen.
Doch wie entstehen überhaupt neue Ideen? Wie gelingt es, eine beständige Quelle der Inspiration anzuzapfen? Und wie geht man mit kreativen Blockaden um, die berüchtigte Angst vor dem leeren Blatt Papier? Diese essentiellen Fragen wurden im dreitägigen Funkenwerk Workshop “DenkMal neu - Alte Ideen neu gedacht” aufgegriffen.
In Zusammenarbeit mit Cornelia Steuerwald und Roman Kohnen von der hiesigen Werbeagentur Raum208 konnten Studierende aus dem gewohnten Denken ausbrechen und innovative Ideen in die Tat umsetzen. Das Event fand in der beeindruckenden Kulisse des Ofenhaus Restaurants auf dem Gelände des Gaswerks statt.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Tobias Emminger, dem Inhaber des Lokals, für die Nutzung dieser atemberaubenden Location und die tolle Verpflegung bedanken.
Der Workshop ermöglichte den Teilnehmenden, auf Basis ihres bestehenden Wissens neue innovative Produkte, besondere Services oder aufregende Businessmodelle zu entwickeln. Mithilfe von Materialien wie Lego, Knete und anderen kreativen Werkzeugen konnten sie ihre Ideen konkret umsetzen. Zusätzlich zu inspirierenden Impulsvorträgen erlebten die jungen Mitwirkenden auch einen Blick hinter die Kulissen des Gaswerk Kreativ-Quartiers.
Inspiration erhielten die findigen Köpfe unter anderem von dem Münchner Künstler Max Haarich. “Gute Ideen haben wir jeden Tag”, erklärt der technikbegeisterte Tausendsassa, dessen Waffe der Wahl, um die Welt zu verändern, nach eigener Aussage die Kunst ist. “Wichtig ist, bewerten zu können, was eine gute Idee ist. Und dafür einfach und effiziente Tools zu finden. Gute Ideen verstecken sich im schmalen Grat zwischen Denkbarem und Unmöglichem.”
Auch THA-Alumnus und Tacterion-Gründer Michael Strohmayr sprach offen über seine Vision, Technik und Menschen so nah wie möglich zusammenzubringen, und die mentalen Hürden, die seinen Zielen manchmal im Weg stehen. “Challenge dich!”, fordert er ganz direkt. “Mach Dinge, die du noch nie gemacht hast! Gönn dir neue Eindrücke!” Und: “Das Wichtigste bei einer Idee ist die Passion, die man dafür hat. Du musst für deine Idee brennen. Ohne Leidenschaft wird die Idee nicht funktionieren.” Außerdem plädiert er dafür, dass man nur für Firmen arbeiten soll, die den Wert von Designer:innen erkannt haben. Denn: “UX-Design und Usability sind das A und O erfolgreicher Ideen und Unternehmen.”
Die Begegnung der Studierenden mit den beiden Gastdozent:innen entfachte eine anregende Diskussion über Ideenfindung und den kreativen Prozess. Ein zentraler Punkt war die Bewältigung von Blockaden während dieser mentalen Findungsphase. Dabei wurden diverse Herangehensweisen erörtert: Einfach mal aufzustehen, rauszugehen und neue Orte zu entdecken, wurde ebenso vorgeschlagen wie das gezielte Suchen nach neuen Problemen oder Auslösern, um die aktuellen Hürden vorübergehend auszublenden.
Da das Gehirn ein Muskel ist, der Ruhephasen benötigt, könnten auch Abwechslung und neue Aufgaben dafür sorgen, dass aktuelle Probleme im Unterbewusstsein gelöst werden. Zudem wurde vorgeschlagen, unbekannte Dinge auszuprobieren, um seinen Horizont zu erweitern und so neue Lösungsansätze zu finden. Ein weiterer Tipp bestand darin, sich mit Menschen außerhalb der gewohnten Kreise auszutauschen. Diese facettenreichen Ansätze prägten die lebendige Diskussion über kreative Prozesse und Ideenentwicklung.
Die Ideen
Vier Ideen buhlten am Ende um die Gunst der Jury. Zum einen war da Alfred, der 24/7-Barkeeper mit Casino-Flair und “Suchtgefahr”, der durstige Passant:innen auch nachts mit Cocktails und Spaßquellen versorgt - und das komplett automatisch und per erneuerbarer Energien betrieben. Zum anderen gab es den sogenannten Experiball, einen smarten Golfball, der über eine App personalisiert, mit diversen Skins ausgestattet werden und gegen weitere runde Kontrahenten antreten kann.
Auch GOOB, der Next-Generation-Wecker, versuchte mit seinem Motto “Get out of Bed” die Konkurrenz weit hinter sich zu lassen. Das technologische Wunderwerk agiert wie der goldene Schnatz aus “Harry Potter” und nervt frühmorgens nicht nur mit ohrenbetäubendem Lärm, sondern fliegt auch noch davon. Wer das Gerät zur Ruhe bringen möchte, der muss es erst einmal erwischen.
Der Sieg gebührte allerdings dem allwissenden Auge. Das bionische Ersatzorgan kann nicht nur alle Sehschwächen sowie -krankheiten heilen, Epilepsie- und Traumatrigger ausblenden und automatische Untertitel anzeigen, sondern auch noch Videos aufnehmen. Wer würde sich diese fast schon magische Erfindung nicht sofort einpflanzen lassen? Eben.
Ein voller Erfolg!
Der Workshop “DenkMal neu - Alte Ideen neu gedacht” des Funkenwerks darf zweifelsfrei als eines der Highlights der diesjährigen Werkwoche angesehen werden. Dank des spielerischen Freiraums, der inspirierenden Gastredner:innen und nicht zuletzt der abwechslungsreichen Umgebung konnten die teilnehmenden Studierenden der Technischen Hochschule Augsburg alle Gedankengrenzen brechen und ihre gestalterischen Fähigkeiten voll ausleben.