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Recycling Atelier auf der ITMA 2023

THA und ITA auf einer der wichtigsten Messen für Textil- und Bekleidungstechnologien

 
Die Mitarbeitenden des Recycling Ateliers der THA auf der ITMA. Von links nach rechts: Sebastian Geldhäuser, Amon Krichel, Matthias Abbt, Bettina Cherdron, Prof. Mesut Cetin. Quelle: Technische Hochschule Augsburg.
15.06.2023
Mailand

Vom 8. bis zum 14. Juni fand die ITMA in Mailand statt. Die ITMA ist die weltweit bedeutendste Messe für Textil- und Bekleidungstechnologien und -maschinen und findet im vierjährigen Rhythmus dieses Jahr in Mailand statt. Mit dabei war auch das Recycling Atelier des KI-Produktionsnetzwerks an der Technischen Hochschule Augsburg. Dort präsentierten die Forschenden innovative Recycling-Lösungen, neueste Technologien zur Überführung von Abfall in wertvolle Ressourcen und die Chancen einer Kreislaufwirtschaft für eine zukünftig nachhaltige Textilindustrie.

 
ITMA 2023 - Recycling Atelier
 

Während der Messe konnten die Besucher am „Walk4Recycling“ teilnehmen. Bei der Führung über die ITMA erlebten die Interessierten den gesamten Recyclingkreislauf live beim Recycling Atelier und seinen Partnern: Vom Sammeln und Sortieren der alten Textilien über das mechanische Aufschließen, das Aufbereiten und Spinnen der Fasern, das Spulen und Zwirnen des Garns bis hin zur Herstellung eines neuen Pullovers. Das Endprodukt bestand aus 65 Prozent recycelter Baumwolle – ein Grad der Wiederverwertung, der heute für ein Ringspinngarn dieser Feinheit kaum erreicht wird. Heute werden hauptsächlich grobe Rotorgarne für Textilien niedriger Qualität aus diesen Materialien gesponnen.

 
Materialien auf der ITMA
Produzierte Kleidung auf der ITMA
 

Zudem entstand aus alten Kleidungsstücken eine Vliestasche aus Abfällen der Garnproduktion sowie regranuliertem PET und Viskosefasern. Hierzu wurden Kardenbandabfälle und Kurzfasern wiederverwendet. Der Garnverbrauch ist minimal und mithilfe eines Lasers kann die Tasche mit Logos bedruckt werden. Letztere sind in späteren Recyclingzyklen leicht zu entfernen. Die Tasche repräsentiert damit das Konzept Design4Recycling.

Das Lernlabor ELLSI (Education and Learning Lab for Sustainability Innovations) das im Recycling Atelier angesiedelt ist, war ebenfalls vor Ort. Das ELLSI sensibilisiert und schult die Fachkräfte von heute und morgen für die Idee und Praxis der Kreislaufwirtschaft – unter Einsatz von Virtual Reality (VR), Gamification-Ansätzen und hands-on Prototyping.

Sebastian Geldhäuser (THA) probiert mit einem Besucher eine VR-Anwendung aus dem ELLSI aus.
Sebastian Geldhäuser (THA) probiert mit einem Besucher eine VR-Anwendung aus dem ELLSI aus.
 

Dr.-Ing. Georg Stegschuster, vom Institut für Textiltechnik Augsburg und Leiter des Recycling Ateliers, zieht folgendes Fazit zur ITMA:

"Das Konzept der ganzheitlichen Betrachtung des mechanischen Textilrecyclings in Form einer Modellfabrik ist weltweit einzigartig und hat die Besucher der ITMA nachhaltig beeindruckt. Unser Fokus auf die technische Machbarkeit sowie die ökonomische und ökologische Sinnhaftigkeit trifft einen Nerv in der Industrie, wie die hohe Besucheranzahl und das rege Interesse eindrucksvoll bestätigen.“

 

Prof. Dr. Stefan Schlichter aus der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik und Koordinator des Recycling Ateliers an der THA meint zur ITMA:

„Das Interesse an unserem Thema bei den Besucher:innen der Messe war enorm. Die vielen Gespräche mit diversen Vertreter:innen aus der Textilindustrie zeigen: Recycling ist dort ein Zukunftsthema: für die Industrie, die Gesellschaft und vor allem unsere Umwelt. Auf der IMTA konnte sich das Recycling Atelier der THA nicht nur auf internationalem Parkett behaupten, sondern mit seinen Innovationen und Fortschritten glänzen.“

Prof. Dr. Stefan Schlichter
Prof. Dr. Stefan Schlichter, hier bei der Eröffnung des Recycling Ateliers Augsburg
 
 
 
 
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