UASA 2209 ist der einzige Wagen der Rennserie, der recyclete Materialien in einem seiner Bauteile verwendete.
01.02.2023
Augsburg

StarkStrom, das interdisziplinäre Formula-Student-Projekt der Hochschule Augsburg, konnte bei der Formula Student Germany den ersten Platz in der Gesamtwertung der Kategorie Driverless belegen. Das Besondere neben diesem ohnehin beeindruckenden Ergebnis: erstmalig und als einziges Team im Wettbewerb verbaute Starkstrom in Zusammenarbeit mit dem Recycling Atelier des KI-Produktionsnetzwerks der Hochschule und ihres An-Instituts für Textiltechnik Augsburg (ITA Augsburg) auch recycelte Carbonfasern im Rennwagen UASA 2209.

 

Die Formula Student Germany ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb für Studierende, der seit 2006 unter der Schirmherrschaft des Verein Deutscher Ingenieure e. V. ausgerichtet wird. Die Veranstalter legen Wert darauf, dass der Wettbewerbsausgang nicht nur von der Geschwindigkeit der Rennwagen abhängt, sondern vom Gesamtpaket aus technischer Finesse, Performance auf der Rennstrecke, Wirtschaftlichkeit und inzwischen auch der Nachhaltigkeit.

Einmal jährlich Spätsommer treffen sich die Studierendengruppen am Hockenheimring, um die selbst konstruierten Rennwagen miteinander zu vergleichen; seit 2017 gibt es auch den Wettbewerb „Formula Student Driverless“. Die Boliden der Hochschule Augsburg fahren unter dem Namen „StarkStrom“.

Seit 2018 ist das Institut für Textiltechnik Augsburg (kurz: ITA Augsburg) ein Sponsor des Rennteams „StarkStrom“ der Hochschule Augsburg. Das ITA Augsburg selbst ist ein An-Institut der Hochschule Augsburg. Neben der gemeinsamen Verbindung zur Hochschule entstand die Zusammenarbeit zwischen StarkStrom und ITA Augsburg vor allem aus dem Gedanken der Nachbarschaftshilfe heraus. Die die Räumlichkeiten von StarkStrom liegen im Sigma Technopark direkt neben dem Recycling Atelier, einer Kooperation des ITA Augsburg und des KI-Produktionsnetzwerks der Hochschule Augsburg.

Das Recycling Atelier ist die erste Modellfabrik, die sich in Forschung und Entwicklung gemeinsam mit Partnern aus der Industrie dem nachhaltigen Stoffkreislauf entlang der kompletten textilen Produktionskette widmet. Es ist Teil des KI-Produktionsnetzwerks, das Forschung im Bereich der im Bereich der künstlichen Intelligenz in anwendbare Lösungen für die regionale Industrie umsetzt.

StarkStrom profitiert von dieser Zusammenarbeit. Das Recycling Atelier versorgte das Rennteam mit Hilfsstoffen für das Monocoque des Fahrzeugs „Blecki Decker“, hält Schulungen zu carbonfaserverstärkten Kunststoffen ab und vermittelt praktische Erfahrungen im Bereich des Laminierens. Besonders zahlte sich die Zusammenarbeit beim „UASA 2209“ der letzten Formula Student Germany aus, das dort den ersten Platz belegte.

 

Im UASA 2209 ist es StarkStrom und dem Recycling Atelier zum ersten Mal innerhalb der Rennserie gelungen, Bauteile aus rezyklierten Carbonfasern zu verbauen – einem zentralen Stoff in der Arbeit des Recycling Ateliers. Der Vliesstoff bildet die Flügelhaut der Sidewings. In ihrer Wertung lobten die Juroren besonders die ausgezeichnete Leistung der Bauteile in Kombination mit der Verwendung eines wiederverwerteten Materials.

Kitty Horn, 1. Vorstand des StarkStrom Augsburg e.V., sagt dazu: „Wir haben nicht nur den ersten Platz errungen, sondern sind zumindest dem Gefühl nach auch Nachhaltigkeitsmeister geworden. Zusammen mit dem Recycling Atelier des KI-Produktionsnetzwerks konnten wir zeigen, dass nachhaltige Produkte ihren regulären Pendants in nichts nachstehen. Diese Erfolgsgeschichte möchten wir fortsetzen. Gemeinsam mit dem Recycling Atelier planen wir den verwendeten Vliesstoff auch in die Grundstruktur des Sidewings, Teile der Abdeckung und das Gehäuse künftiger Fahrzeuge zu integrieren.“

Sidewing des UASA 2209

Kommen Sie zur Nachhaltigkeit ins Gespräch.

 

Prof. Dr. Nadine Warkotsch

Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltigkeit der Hochschule Augsburg

Prof. Dr. Stefan Schlichter

Leiter des ITA Augsburg