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In dem 2019 erschienen Bilderbuch „Die Mauer – Eine Parabel“ geht es um einen blaufarbenen König, der mit seinem ebenfalls blauen Berater durch sein Königreich läuft und dabei bemerkt, dass das von ihm beherrschte Volk, das einmal ausschließlich von Blauen bewohnt war, nun bunt gemischt ist. Er befiehlt, die anderen Farben, außer die Blauen, aus dem Königreich fernzuhalten, was er mithilfe einer Mauer zwischen blau und bunt erreicht.

Im Verlauf des Buches hat der König zahlreiche Wünsche, die aber auf Hinweis seines Gehilfen jeweils nur mit Unterstützung der Leute mit anderen Farben verwirklicht werden können. Die Roten seien die besten Maurer, die besten Gärtner sind die Grünen, Gelbe sind erfahrene Bildhauer, die Grauen sind geniale Baumeister und so weiter. Als es diesseits der Mauer schließlich recht eng wird, weil er die anderen Gruppen aufgrund ihrer Fähigkeiten hat herholen lassen, stellt der König fest, dass die Mauer eine schlechte Idee gewesen ist. Er lässt sie niederreißen und erfreut sich sodann an all den bunten Leuten.

So will das Buch vermitteln: Vielfalt ist für eine Gesellschaft am besten und Fortschritt kann nur dann geschehen, wenn verschiedene Menschen zusammenarbeiten.

Die beiden Autor*innen bringen es mit ihrer persönlichen Botschaft auf den Punkt: „Mauern sind überall. In unseren Köpfen und um uns herum. Sie trennen uns. Dabei brauchen wir keine Mauern, sondern einander.“

Dass die jeweiligen Gruppen mit ganz bestimmten Eigenschaften bzw. Fähigkeiten ausgestattet sind, kann jedoch als Kulturalisierung interpretiert werden. Das heißt die jeweiligen, durch eine bestimmte Farbe gekennzeichneten Gruppen, sind in sich einheitlich. Die Differenz besteht nur zwischen den Gruppen. In Wirklichkeit sind aber alle Gruppen auch in sich äußert vielfältig.

 

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