Ich bin begeistert. Alle meine Vorlesungen, die ich gewählt habe, sind sehr interessant und der Vorlesungsstil der Professor:innen ist in jeder Vorlesung anders. Wir haben zum Beispiel Vorlesungen, in denen man den Stoff anhand von Problemen in Gruppen eigenständig erarbeitet und der Fokus wird stark auf das kritische Hinterfragen des Stoffes gelegt, was bei all meinen Vorlesungen der Fall ist. In den meisten Vorlesungen haben wir Gruppenarbeiten, wodurch man sehr einfach andere Studierende kennenlernen kann.
Mit den Hausarbeiten bin ich jedoch ziemlich eingespannt. So verbringe ich unter der Woche meist den ganzen Tag auf dem Campus. In der Uni-Bib kann man super lernen, es gibt Still- als auch Gruppenbereiche. Die Bib ist auch der einzige Ort, der massenweise Steckdosen bietet. Alle anderen Räume (ausgenommen die Computerräume) haben kaum Steckdosen und sind nicht darauf ausgelegt, mit Tablet oder Laptop mitzuschreiben (außer man hat einen ausdauernden Akku).
Alle Iren sind nett, höflich und herzlich. Sowohl in der Uni als auch auf dem Spielplatz. Das ist sehr angenehm und erleichtert auch meinem Partner Anschluss zu finden.
Fast jedes Wochenende versuchen wir einen Ausflug zu machen und zur Hälfte des Semesters konnten wir eine Woche hoch in den Norden Irlands fahren, da wir eine Woche Studienzeit, also keine Vorlesungen, hatten. Das klappt auch sehr gut, in nur 4,5 Stunden fahren wir von Waterford bis hoch zum nördlichsten Punkt Irlands. Leider war das Wetter nicht ganz so gut zu Beginn unseres ‚Urlaubs‘, das störte uns jedoch nicht. Wir fuhren weiter von dem County Donegal nach County Mayo, begegneten unterwegs andere Studenten aus dem WIT, die dieselbe Idee hatten, und trafen danach meine Familie (meine Eltern + Brüder) in Dublin, die uns in der folgenden Woche besucht hat.
Trotz des Unistresses haben wir hier eine wunderbare Zeit. Auch meinen Sohn gefällt es sehr gut und er überrascht uns immer wieder mit neuen englischen Begriffen, die er aufgeschnappt hat. Wir waren erstaunt, als er statt Schlammpfütze plötzlich ‚muddy puddle‘ oder zum Hund ‚dog‘ gesagt hat. Alle Zweifel vom Anfang stellten sich also als unbegründet heraus. Ihm gefällt es hier gut, es ist immer noch alles neu und aufregend. Ins ‚Deutschland Haus‘ möchte er erstmal nicht mehr zurück.
Meinem Partner gefällt es auch sehr gut. Wir sind beide überrascht von Irland, da es noch so viel schöner und besser ist, als wir es uns vorgestellt hatten. Dennoch ist es nicht von sich zu weisen, dass es für ihn teilweise eine größere Herausforderung war als für mich, da er deutlich weniger Kontakte zu anderen hatte als ich. Mit dem Besuch meiner Familie, unseren Ausflügen am Wochenende, dem Besuch seines besten Freundes und dem Treffen meiner Studienkolleg:innen oder Spielplatzbekanntschaften war es für den Zeitraum von vier Monate dann auch in Ordnung.
Wir haben uns noch vorgenommen die letzten Wochen nochmal richtig zu nutzen. Mal sehen, was wir von unserer Reiseliste noch alles schaffen werden, neben der Prüfungsphase, die jetzt bald beginnt.
Bei Fragen zum Auslandssemester in Waterford steht Hannah Ender unter [Bitte aktivieren Sie Javascript] gerne zur Verfügung.
Die vier Monate sind vorbei und ich kann es nicht glauben, dass wir schon zurück müssen. Gerne würde ich das nächste Semester auch noch hierbleiben. So schön es auch ist, an Weihnachten im Kreis der Familie zu sein, Irland ist uns ans Herz gewachs...