Die NKTEK-Gründer Dominik Kraus (links) und Daniyal Noor mit Georg Kugelmann vom Biolandhof Kugelmann (rechts) in Bobingen. (Bildnachweis: NKTEK)
22.03.2024
Augsburg

Das Start-up NKTEK, gegründet von Dominik Kraus und Daniyal Noor, hat sich zum Ziel gesetzt, High-Tech-Lösungen in die Milchviehhaltung zu bringen, um diese effizienter, produktiver und gleichzeitig nachhaltiger zu gestalten. Für die Entwicklung ihres Start-ups hat NKTEK kürzlich eine EXIST-Förderung erhalten. Bei der Antragsstellung betreut wurde das Team vom THA_funkenwerk, der Start-up-Schmiede der Technischen Hochschule Augsburg.

 

Landwirtinnen und Landwirte mit Milchviehhaltung stehen unter enormen Druck. Aufgrund steigender Allgemeinkosten und schwankender Milchpreise müssen sie permanent die Rentabilität ihrer Betriebe steigern. Um marktfähig zu bleiben, erhöhen sie oftmals bei gleichbleibenden Personal die Herdengröße. Gleichzeitig sind leistungsfähigere Kühe anfälliger für Krankheiten. Das führt erneut zu hohen Folgekosten und erfordert eine intensive Betreuung der Tiere.

Um sich diesen Herausforderungen anzunehmen und das Tierwohl der Milchkühe zu garantieren, haben Dominik Kraus und Daniyal Noor das Start-up NKTEK gegründet. Gemeinsam entwickeln sie „HerdTek“, eine Lösung zur kontinuierlichen Gesundheitsüberwachung von Milchkühen.

„HerdTek“ wurde vollständige in Augsburg entwickelt und vereint moderne Hardware mit KI-basierter Analytik, um Anomalien und Krankheiten bei Kühen frühzeitig zu erkennen.

Die Technik überzeugte auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, das NKTEK im Rahmen eines EXIT-Gründerstipendiums unterstützt. Die Förderung ermöglicht es dem Team, sich ein Jahr lang intensiv mit der Umsetzung ihres Businessplans zu beschäftigen. Das THA_funkenwerk hat NKTEK auf dem Weg zum erfolgreichen EXIST-Antrag begleitet.

Durch Künstliche Intelligenz zu mehr Tierwohl

HerdTek basiert auf einem kleinen Gerät, das an den Kühen befestigt wird und kontinuierlich eine Vielzahl von Vitalparametern erfasst. Die Daten werden in Echtzeit analysiert und durch Künstliche Intelligenz ausgewertet. Durch die proaktive Überwachung über HerdTek können Landwirte und Landwirtinnen frühzeitig Anzeichen für Krankheiten bei Kühen erkennen und schnell reagieren – oftmals weit im Voraus, bevor eine Krankheit zu einem Problem für die Kuh wird. So werden Gesundheit und Wohlergehen der Tiere verbessert und der Einsatz von Antibiotika in der Milchviehhaltung kann verringert werden.  Neben präzisen Einblicken in den Gesundheitszustand der Herde bietet HerdTek zudem Tools zur Optimierung des Reproduktionserfolgs der Herde und zur Überwachung von Abkalbungen.

„Unser Ziel ist es, Landwirtinnen und Landwirten ein Werkzeug an die Hand zu geben, um die Gesundheit ihrer Milchkühe permanent zu überwachen. Gleichzeitig können sie mit HerdTek Kosten reduzieren und die Effizienz ihrer Betriebe verbessern. So leisten wir einen bedeutenden Beitrag zum Tierwohl des Milchviehs und tragen so zur nachhaltigen Entwicklung der modernen Landwirtschaft bei“, freut sich NKTEK-Gründer Kraus.

Landwirte und Landwirtinnen gesucht

In den kommenden Monaten arbeitet NKTEK eng mit Landwirt:innen zusammen, um HerdTek zur Marktreife zu bringen. Auf dem Biolandhof von Georg Kugelmann in Bobingen konnte das Team in den letzten Wochen bereits erste Tests durchführen. „Georg Kugelmann liegt das Tierwohl seines Milchviehs besonders am Herzen. Er war daher sofort bereit, uns bei NKTEK zu unterstützen. So erhalten wir wertvolles Feedback, um unsere Technik weiter zu verbessern,“ erklärt Gründer Noor. „Aber NKTEK benötigt noch weitere Pilotkundinnen und –kunden. Deshalb rufen wir interessierte Landwirtinnen und Landwirte auf, sich bei uns zu melden – um aktiv an diesem zukunftsweisenden Projekt mitzuwirken.“ Interessierte Landwirtinnen und Landwirte können sich per E-Mail an [Bitte aktivieren Sie Javascript] direkt melden.

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