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CVA Summer School in Vernon

Studentin Maria Krenn war im Sommer 2023 mit dabei

 
11.08.2023

Die Maschinenbau-Studentin Maria Krenn war in diesem Jahr vom 2. bis 22. July bei der CVA Summer School in Vernon. Im Interview berichtet Sie von Ihren Erlebnissen.

 
 
Maria, du warst gerade in Vernon bei der 22sten CVA Summer School. Wie war es, dich mit Studierenden aus ganz Europa drei Wochen intensiv mit Raumfahrt zu beschäftigen?

Echt spannend, weil wir super viel gelernt haben. Es gibt für mich zwei wichtige Aspekte: Zum einen, die ganzen Leute kennenzulernen, also Spanier, Italiener, Franzosen und Deutsche, insgesamt 24 Studierende. Zum anderen die intensive Auseinandersetzung mit der Raumfahrt, bei der man wirklich extrem viel lernen kann.

Was hat dich motiviert, dich auf einen der Plätze bei der CVA zu bewerben?

Tatsächlich war das bei mir eher ein Impuls. Ich dachte mir, ja, kann ich mal ausprobieren, warum auch nicht.

Womit habt ihr euch am stärksten auseinandergesetzt und was waren für dich die thematischen Highlights?

Wir haben uns mit Flüssig- und Feststoffantrieben, Raumfahrtkonstruktion, Nachhaltigkeit in der Raumfahrt, und sehr vielem mehr beschäftigt. Was besonders cool war, war dass wir tatsächlich zur Ariane Group gefahren sind und an zwei Standorten Führungen bekommen haben. Da konnte man nochmal richtig viel sehen, was für alle sehr interessant war.

Insgesamt waren die thematischen Präsentationen sehr detailreich und dicht. Und obwohl ich selbst vorher noch nicht so tief in die Thematik eingestiegen war, konnte ich wirklich viel mitnehmen.

CVA Summer School Teilnehmende bei der Ariane Group | © Maria Krenn
Bei der Ariane Group
 
Organisiert wird die CVA als Kooperation der Ariane Group und einer Ariane City zusammen mit einer Hochschule oder Universität. In diesem Fall war das das ITII (Institut des Techniques d'Ingénieurs de l'Industrie) Normandie. Wie wart ihr dort eingebunden?

Wir waren fast ständig vor Ort an der ITII, bei den Präsentationen und beim Arbeiten an dem Projekt. Dabei sollten wir Wasserraketen bauen. Das sind Wasserflaschen, die zum Teil mit Wasser zum Teil mit Luft gefüllt sind und durch den Druck einen Antrieb erzeugen. Bei der ersten Teilaufgabe ging es darum, eine mechanische Rakete zu bauen, die erst 10 dann 20 und schließlich 40 Meter hoch fliegen sollte. Zudem sollte sie die Form einer Maus haben.

Bei der zweiten Teilaufgabe durfte auch Elektronik eingesetzt werden. Ziel war es die Rakete möglichst hoch zu schießen. Der höchste Messwert, der dabei erreicht wurde, waren 50 Meter.

 
Rakentenstart bei der CVA Summer School 2023 | © Maria Krenn
Nach dem Raketenstart ist vor dem Raketenstart
Rakete in Mausform | © Maria Krenn
Die Rakete von Marias Team in Form einer Maus.
Rakete am Ende © Maria Krenn
Nach all den Starts, ist die Rakete am Ende.
 
Vernon ist eine kleine Stadt mit einer langen Geschichte und die Umgebung ist durch das Wirken Claude Monets ins kulturelle Gedächtnis sozusagen eingemalt worden. Wie hat es dir denn dort gefallen?

Ich fand die Stadt sehr entspannt. Sie hat ein bisschen das Feeling von einem groß gezogenen Dorf. Am Flussufer konnte man gut sitzen, einige waren dort Picknicken. Es ist schon sehr schön in der Gegend. Wir hatten einen Kulturtag bei dem wir zum Beispiel in Monets Garten und in einem Technikmuseum in Giverny waren.

Monets Gärten in Giverny | © Maria Krenn
Monets Gärten in Giverny
Eine internationale Summer School bedeutet auch, auf viele neue Menschen zu treffen und mit ihnen neben den offiziellen Veranstaltungen Zeit zu verbringen. Wie bist du damit zurechtgekommen?

Es ist tatsächlich schon hart, wenn man nicht so der gesellige Typ ist und dann 24/7 mit so vielen Leuten unter einem Dach ist, die ständig feiern wollen. Natürlich wollte ich da auch dabei sein, brauchte aber auch meine Zeiten für mich, weil mir das sonst zu viel geworden wäre. In der Gruppe ist das aber gut akzeptiert worden und ich hatte nie ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich zurückgezogen habe. Unsere Gruppe war insgesamt sehr entspannt. Ich würde behaupten, dass es sehr gruppenabhängig ist, wieviel Akzeptanz man sich entgegenbringt.

Ist es ein Vorteil, dass alle sich für das gleiche Thema interessieren und man schon von Anfang an eine gemeinsame Basis hat?

Ich würde sagen ja, tatsächlich ist das aber trotzdem sehr unterschiedlich. Die verschiedenen Teilnehmenden haben zum Teil recht unterschiedliche Vorkenntnisse. Von Leuten, die schon einen Bachelor in Raumfahrt haben bis hin zu Personen, die nur wenig mit der Technik zu tun haben, jetzt aber in einem Raumfahrtkontext arbeiten.

Das Teambuilding-Motto „Hic et nunc“ passt ganz gut, um es zu beschreiben. Man teilt sich mit den Menschen denselben Raum zur selben Zeit, mit derselben Motivation etwas in diesem Bereich zu lernen. Das ist natürlich recht hilfreich.

Die Summer School hat für unsere Verhältnisse recht früh begonnen, mitten in der Prüfungszeit eigentlich. Wie konntest du das lösen?

Es gab an der THA bereits Erfahrungen aus der Vergangenheit, weswegen sich das gut organisieren ließ. Die Klausur, die das bei mir betroffen hat, wurde an die Organisatorin vor Ort geschickt. Ich habe sie dann in Vernon unter denselben Voraussetzungen geschrieben, wie die Studierenden in Augsburg. Im Nachgang wurde meine Klausur an den betreffenden Professor per Mail geschickt. Also ganz entspannt.

Jetzt, wo du wieder zurück bist. Würdest du die Summer School anderen Studierenden empfehlen und hast du Tipps für Interessierte?

Ich kann sie auf jeden Fall empfehlen. Sowohl denen, die schon tiefer drinstecken, als auch Studierenden, die sich mit der Thematik noch nicht so sehr auseinandergesetzt haben. Ich würde aber empfehlen sich, falls man noch gar nichts darüber weiß, ein bisschen vorzubereiten. Wenn man sich auch nur ein bisschen für Raumfahrt interessiert, sollte man sich die Gelegenheit definitiv nicht entgehen lassen, auch, weil man so gute Kontakte in die Firmen knüpfen kann.

Verleihung der Teilnahmeurkunden | © Maria Krenn
Verleihung der Teilnahmeurkunden