Seitenpfad:

Baustelle der 2. Stammstrecke München

Bericht von Tag 5

 
16.09.2022

Tag 5: Den Abschluss der fünftägigen Exkursion bildete der Besuch der Baustelle der 2. Stammstrecke München am Hauptbahnhof und an der Donnersberger Brücke.
Ein Bericht von Stefan Berger, Julian Kolednjak, Simon Sailer, Julian Balzat und Raphael Rolle.

 

Auf unserer Heimreise von Nürnberg nach Augsburg legten wir noch eine letzten Zwischenstopp in München ein. Angekommen am Münchner Hauptbahnhof empfingen uns zwei Bauleiterinnen der ARGE. Das ist die Arbeitsgemeinschaft der großen, am Bau beteiligten Firmen Max Bögl, Ed. Züblin AG, Bauer Spezialtiefbau GmbH und Wayss & Freytag.

Grund für den Bau der zweiten Stammstrecke ist die Entlastung der ersten Stammstrecke. Diese ist aufgrund ihres Alters und Anzahl der Fahrgäste nicht auf die derzeitige und zukünftige Auslastung ausgelegt. Zwischen Laim und Leuchtenbergring sollen auf zehn Kilometern die drei neuen Stationen Marienhof, Hauptbahnhof und Ostbahnhof entstehen, wobei sieben Kilometer unterirdisch verlaufen.

Förderband für den Transport des Abraums der Tunnelbohrmaschine zu den Güterzügen
 

Wir besichtigten zunächst die im Bau befindliche Station am Hauptbahnhof, welche in rund 45 Metern Tiefe errichtet werden soll, da verschiedene S- und U-Bahn Strecken gekreuzt werden müssen.

 
 

Die Fundamente und Schlitzwände binden allerdings noch weitere 15 Meter in den Baugrund ein. Die sechs Etagen der Station werden in Deckelbauweise hergestellt, was den Einsatz von Ankern erspart. Für den enormen Bedarf an Beton steht am Hauptbahnhof ein eigenes Mischwerk zur Verfügung, von dem über eine Rohrleitung der Beton direkt in die Baugrube gepumpt werden kann.

Im Anschluss sind wir mit der bestehenden ersten Stammstrecke zum Bauabschnitt an der Donnersberger Brücke gefahren, wo der Tunneleintritt in offener Bauweise erstellt wird. Die Baugrube wurde mit mixed-in-place Bohrpfählen und drei Ankerlagen an jeder Seite gegen Verformungen gesichert, um den Zugverkehr direkt nebenan nicht zu beeinträchtigen.

Blick in die Baugrube in offener Tunnelbauweise an der Donnersberger Brücke
 
Förderband für den Transport des Abraums der Tunnelbohrmaschine zu den Güterzügen

Die großen Aushubmengen durch den Tunnelvortrieb werden mithilfe von Bandförderanlagen vom Aushublager in Güterzüge verladen. Uns wurde erläutert, dass der finale Aushubtransport direkt von der Tunnelbohrmaschine mit Förderbändern auf die Schiene erfolgt, was eine Unabhängigkeit vom öffentlichen Straßennetz ermöglicht.

Anschließend konnten wir die Heimreise nach Augsburg antreten.

Wir bedanken uns für die reibungslose Organisation der erlebnisreichen Tage bei Herrn Prof. Waibel und den Semestersprecher:innen Sarina Dzurokovic und Jonas Wiedemann.

Mehr Informationen zur großen Bauingenieurexkursion 2022 und weitere Berichte finden Sie hier (Link).