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Terminal 3, Flughafen Frankfurt & Four Frankfurt

Bericht von Tag 1

 
12.09.2022

Tag 1: Am Montag besuchten die Studierenden die neue PTS-Verbindungsstrecke am Frankfurter Flughafen und anschließend die Baustelle Four, ein Hochhauskomplex bestehend aus vier einzelnen Türmen auf 16.000m² Grundfläche mitten in der Frankfurter Innenstadt.

Ein Bericht von den Studierenden Carla Walter, Bianca Köntopf, Jakob Brunner, Benedikt Seng, Jonas Wiedemann und Laura Berchtold.

 

Am Montag Vormittag war unsere erste Baustelle die neue PTS-Verbindungsstrecke am Frankfurter Flughafen, die im Zuge des Neubaus Terminal 3 gebaut wird. Das führerlose Personentransportsystem (PTS) verbindet die Terminals miteinander. Das PTS muss in die bestehende Infrastruktur des Flughafens eingepasst werden, weshalb Teile der Strecke aufgeständert wurden. Beim Bauvorhaben handelt es sich um eine Kooperation zwischen Max Bögel, Siemens und Leonhard Weiss.

 

Wir wurden von der Firma Max Bögl begrüßt. Diese stellen die Träger mit Fahrbahn über den Stützen.
Je nach Einbausituation handelt es sich dabei um Stahlträger, Spannbetonträger oder CT-Träger. Dabei ist vor allem die Spannweite und Wirtschaftlichkeit ausschlaggebend. Weniger wichtig ist die Optik.
Die Betonfahrbahn wird mit einem CAD-Schleifgerät nachbearbeitet, um eine optimale Schienenlage zu garantieren. Zusätzlich wird die Fahrbahn mithilfe von Heizdrähten auf mindestens 5°C aufgeheizt. Die Fahrbahn darf nicht gefrieren, weil das PTS auf Gummirädern fährt und nur mittig von einer Führungsschiene gehalten wird. Um im Winter zu verhindern, dass das Tauwasser zu Eiszapfen gefriert und damit eine Verletzungsgefahr für darunter laufende Personen entsteht, muss eine Eiszapfenfangrinne installiert werden.

Personentransportsystem (PTS)
 

Nachdem wir uns die Träger von oben angeschaut haben, wurden wir ins Besprechungsbüro auf eine Brotzeit eingeladen. Einer der zuständigen Projektleiter erklärte uns noch das hier verwendete Modell des „Design and build“-Vertrags, bei dem sowohl Planung als auch Ausführung von einer Firma übernommen werden und ein Pauschalpreis verhandelt wird.
Wir bedanken uns bei Herrn Parzyk und Herrn Bremm sowie allen anderen Beteiligten.

Studierende in Warnwesten und mit Helmen vor Besprechungsbüro
 

Anschließend ging es weiter in die Innenstadt Frankfurts zum Büro von Werner Sobek. Herr Torakai stellte uns die Firma und drei der größten Projekte (Stuttgart 21, Flughafen Kuwait, Four) kurz vor. Danach ging es weiter zur Baustelle Four, einem Hochhauskomplex bestehend aus vier einzelnen Türmen auf 16.000m² Grundfläche mitten in der Innenstadt. In diesem Komplex wird ein Mix aus Wohnen, Büros, Einzelhandel und Gastronomie unterkommen.

Die Bruttogeschossfläche beträgt 213.000m². Aufgrund des beschränkten Platzangebots in der Innenstadt ist die Baulogistik sehr kompliziert. Beispielsweise dürfen nur eine gewisse Anzahl an LKWs pro Stunde auf die Baustelle kommen. Während den beiden Lockdowns durften mehr LKWs fahren als zu normalen Gegebenheiten. Dadurch konnten die Arbeiten beschleunigt werden.

Hochbaukomplex Baustelle Four
 

Für den Abriss und den Aushub wurden Spezialfirmen beauftragt. Die Bodenplatte ist aufgrund der enormen Lasten aus den Hochhäusern an der dicksten Stelle 5,2 Meter stark. Es wurden 90.000 Tonnen Stahl verbaut. Inzwischen wird bei allen vier Türmen am Rohbau gearbeitet. Zwei davon werden zum Großteil aus Fertigteilen gebaut, die anderen beiden aus Ortbeton.
Vielen Dank auch hier an Herrn Torakai und Herrn Fellner, dass Sie sich für uns Zeit genommen haben.

Um ca. 18:30 ging dann auch schon der Zug nach Köln, wo wir ins Hotel eincheckten und danach den Abend gemütlich ausklingen ließen.

 

Mehr Informationen zur großen Bauingenieurexkursion 2022 und weitere Berichte finden Sie hier (Link).