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ECO CHAMPION

Ein partizipatives Umweltspiel für Grundschulkinder

 
Game Design Gestaltung Kooperationsprojekt Nachhaltigkeit

Projektbeschreibung

In enger Kooperation mit den international agierenden Umweltorganisationen Ecofund und Manos Verdes konzipierten Studierende des Studiengangs Interaktive Medien der Hochschule Augsburg ein Computerspiel zur Umweltbildung. An dem partizipatives Serious Game wirkten Grundschüler aus Rabat (Marokko), Buenos Aires (Argentinien) und Gessertshausen (Deutschland) mit. Im Prototyp GarbagePatrol übernimmt der Spieler die Rolle eines lokalen Helden, um Müll umweltgerecht zu entsorgen. Ziel ist es, mit dem Spiel die Kenntnisse und Einstellungen der Kinder zu komplexen Umwelthemen spielerisch zu verbessern.

Serious Games

 

Ein innovatives Medium, mit dem komplexe Sachverhalte spielerisch vermittelt werden können, sind Serious Games. Dieses neue Format entspricht in idealer Weise der Notwendigkeit, Lernmaterialien den aktuellen Rezeptionsgewohnheiten anzupassen. In Spielen übernehmen Rezipientinnen und Rezipienten eine aktive Rolle im Aneignungsprozess und können individuelle Lernpfade beschreiten. Durch eine Beteiligung bereits im Entwicklungsprozess lässt sich ein noch wirkungsvollerer Lerneffekt vermuten.

Förderung von Engagement und Partizipation

 

Die Förderung von Engagement durch interaktive Technologien und die Partizipation der Nutzerinnen und Nutzer bei Konzeption und Realisation von Computerspielen sind zentrale Anliegen dieses kooperativen Hochschulprojektes. Zudem sollen die Spielerinnen und Spieler durch eine konsequente Lokalisation jenseits bloßer Sprachanpassung von den individuellen Erfahrungen in ihrem spezifischen Lebensumfeld profitieren können. Als thematischer Rahmen wurde Umweltbildung gewählt, folgende Ziele wurden definiert:

  • Alternative Lösungsoptionen sollen helfen, kausale Zusammenhänge zwischen Verhalten und Auswirkungen auf die Umwelt besser zu verstehen.
  • Interesse und Betroffenheit von Kindern sollen durch den Bezug zu ihren eigenen Erfahrungen verbessert werden.
  • Authentische Umgebungen zeigen, dass Probleme zwar woanders ähnlich aussehen, in den lokalen Situationen aber spezifische Optionen verborgen sind.
  • Bei der Interaktion mit verschiedenen NPCs, sogenannten Nicht-Spieler-Charakteren (Non-Player-Character), die in der Regel Hintergrundinformationen vermitteln, erkennen die Spielerinnen und Spieler, dass Umweltprobleme am besten durch eine Vermittlung zwischen unterschiedlichen Interessen gelöst werden können.
  • Die Organisation der Spieleentwicklung als offener Prozess mit Beteiligung von Schulkindern verwandelt das Spiel in ein Kommunikationsmittel für den Umweltschutz.
 
Screenshot aus der Gameengine
Screenshot aus der Gameengine

Der Spielverlauf

 

Das Spiel beginnt in einem Kontrollzentrum. Blinkende rote Lichter weisen auf Umweltprobleme auf der ganzen Welt hin. Für jede Mission aktiviert der Spieler einen lokalen Champion. Dadurch wird ein Minispiel freigeschaltet und der Spieler schlüpft in die Rolle eines Lokalhelden. Nach erfolgreichem Abschluss des Minispiels wird das rote Licht grün und der Spieler erhält ein Zeitguthaben.
Im Minispiel GarbagePatrol bewegt sich der Spielercharakter mit einem Schubkarren durch einen Hindernisparcours, um Müll einzusammeln. Die Schubkarre hat eine begrenzte Kapazität und muss regelmäßig geleert werden. Beim Aufprall auf Hindernisse fällt der Müll von der Schubkarre. Anschließend kann der Spieler den Müll als Wertstoff zu einem Recyclinghof bringen. Durch die richtige Mülltrennung bekommt der Spieler Wertgegenstände zurück, die für sogenannte Power Ups wie einen verbesserten Schubkarren eingesetzt werden können.

 
Eco Screen Marokko
EcoScreen Argentinien

Gelungene Kooperation

 

Die lokalisierten Varianten des Minispiels entsprechen den unterschiedlichen Erfahrungen der teilnehmenden Schüler. Bei den Workshops mit den Klassenlehrern in Rabat (Marokko), Villa Ballester (Argentinien) und Gessertshausen (Deutschland) konnten sich die Schülerinnen und Schüler auf die inhaltlichen Aspekte konzentrieren. An der Hochschule Augsburg wurde die grafische Überarbeitung und technische Implementation in der Engine (Unreal und Godot) übernommen. Das studentische Team des Studiengangs Interaktive Medien arbeitete in verteilten Rollen u.a. als Game Artist, Level Designer und Programmierer. Das Projekt wird in mehreren Bachelorarbeiten weiterentwickelt.

Internationale Partner:innen

 

Das Projekt wurde intensiv durch die Kooperationspartner Ecofund und Manos Verdes unterstützt. Ecofund (ecofund.org) ist insbesondere im Senegal und Marokko aktiv und fördert Initiativen, die unser Ökosystem durch lokal motivierte Maßnahmen erhalten. Das „EcoChampion“-Spiel war bereits die vierte Zusammenarbeit mit der Hochschule Augsburg. Der Verein Manos Verdes (manos-verdes.org) initiiert und unterstützt Projekte insbesondere in Deutschland und Argentinien, um das Bewusstsein für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung unserer natürlichen Ressourcen zu schaffen.

Projektleitung

 

Prof. Dr. Thomas Rist

Informatik

Telefon: 

+49 821 5586-3249

Fax:

+49 821 5586-3499

 

Weitere Beteiligte

Julia Seidl
Teamleiterin
Studiengang Interaktive Medien

Kooperationspartner:innen


Markus Faschina
Ecofund Gründer und Vorstand
www.ecofund.org

Marion Späth
Manos Verdes
Vorsitzende
www.manos-verdes.org