Architektur
09.08.2019

Studiengang

Architektur (M.A.)

Projektbeschreibung

Studierende des Masterstudiengangs Architektur haben im Sommersemester 2019 ein Sieben-Quadratmeter-Wohnhaus für die sturm- und hochwassergeschädigten Familien in Mosambik entworfen. Der Entwurf orientiert sich stark an lokalen Materialien und ortstypischen Gebäudetypologien. Durch raffinierte Details ermöglicht das kleine Raumwunder viel Platz bei wenig Grundfläche.

Mosambik ist eines der ärmsten Länder der Welt. Demographisch gehört es heute in verschiedener Hinsicht zu den afrikanischen Extremfällen: niedrige Alphabetisierung, hohe HIV-Ausbreitung, Geburtenrate (fast 6 Kinder pro Frau), Zugang zu sauberem Trinkwasser (nur 50 %), enormes Bevölkerungswachstum (prognostizierte Vervierfachung in diesem Jahrhundert). Mosambik macht auch ohne Naturkatastrophe einen relativ maroden ersten Eindruck.

 

Im Frühjahr 2019 brachte der Zyklon „Idai“ schwere Verwüstung nach Mosambik und verursachte Afrikas größte Überschwemmung seit 20 Jahren. Kolonial-, Beton- und Ziegelhäuser haben in diesem Sturm die Dächer verloren. Häuser aus Lehm und Astwerk wurden vollkommen zerstört. Über eine Millionen Menschen haben im Sturm ihr Zuhause verloren.

Mosambik
Foto: Till Gröner
 

Es entstand ein funktionales, günstiges und ansprechendes Gebäude mit lediglich 7 m² Grundfläche, das aus (selbst) gebranntem Ziegel gebaut werden soll. Vor Ort sehr teure Materialien wie Kies und Zement sollen bei der Umsetzung des Hauses weitestgehend vermieden werden.

Für die sozialen Gefüge in den Orten späterer Gebäude-Realisierungen wurden zwei weitere Aspekte berücksichtigt: die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten der späteren Nutzer und ein größtmöglicher partizipativer Anteil aller Begünstigten an ihrem Hausbau.

 
 

Teilnehmer: Cindy Ballon, Stephanie Brandmeier, Sigurd Colsman, Katharina Eisen, Katharina Erhardt, Ina Gaßner, Christoph Hasemann, Heike Herzog, Ortrun Kecke, Ghazal Bahram Nejad, Veronika Ploskonkova, Franziska Quade, Annabella Ranft, Christian Rapp, Katja Scharlach, Christina Schieferle, Corinna Stömmer, Tobias Veit, Kai Vogel.